Und wann waren Sie zum ersten Mal in Deutschland?

 
  • Fritz Lamm

    Fritz Lamm wurde 1911 geboren und war ein deutscher Sozialist und Sozialdemokrat. 1931 wurde er aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Deutschen ­Friedensgesellschaft aus der SPD ausgeschlossen und gründete daraufhin mit anderen die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP). Von den ­Nazis ­bereits ab 1933 verfolgt, gelang Lamm nach mehreren Inhaftierungen die Flucht in die Tschechoslowakei und später nach Paris. Von Frankreich kam er 1941 mit gefälschten Papieren über Casablanca nach Kuba. Nachdem er 1948 nach Deutschland zurückgekehrt war, trat er wieder der SPD bei. Aufgrund der Mitgliedschaft im Förderverein des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds ­wurde er 1963, genau wie Irmgard und Heinz-Joachim Heydorn, erneut aus der SPD ausgeschlossen.

    Biografie

    Michael Benz: Der unbequeme Streiter Fritz Lamm. Jude, Linkssozialist, Emigrant 1911–1977. Eine politische Biographie. Erschienen im Klartext-Verlag.

  • Susanne Leonhard

    Susanne Leonhard, 1895 in Sachsen geboren, war eine linke Journalistin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

    Bereits während dem Studium beteiligte Leonhard sich im Spartakusbund und wurde später Mitglied der KPD, aus der sie 1925 nach politischen Differenzen wieder austrat. Ab 1933 leistete sie in der kommunistischen Bewegung Widerstandsarbeit gegen den Nationalsozialismus und floh 1935 gemeinsam mit ihrem Sohn in die Sowjetunion. Dort wurde sie 1936 festgenommen und blieb bis 1948 in Haft. Nach der Entlassung emigrierte sie nach West-Deutschland. Sie arbeitete bis zu ihrem Tod 1984 in verschiedenen linksgerichteten politischen Zusammenhängen. Unter anderem gemeinsam mit Fritz Lamm.

    Literatur:

    Susanne Leonhard: Gestohlenes Leben. Schicksal einer politischen Emigrantin in der Sowjetunion. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1956

Kapitel 6: Im Nachkriegsdeutschland

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    Entschädi­gung
  6. NK5
    Ver­änderung
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