Rassismus

Rassismus ordnet Menschen aufgrund bestimmter Merkmale in Gruppen ein und schreibt diesen Gruppen Eigenschaften zu. Solche Merkmale können zum Beispiel Hautfarbe, Nationalität, »Kultur« oder Religion sein, die zugeschriebenen Eigenschaften variieren ebenso. Meistens ist es so, dass RassistInnen eine eigene Gruppe definieren, diese mit positiven Eigenschaften ausstatten und eine andere Gruppe abwerten, indem sie dieser negative Eigenschaften zuweisen. Historisch wurden diese Merkmalszuschreibungen biologisch begründet. Heute, da es unhaltbar geworden ist, im öffentlichen Diskurs von menschlichen Rassen zu sprechen, ersetzen viele RassistInnen den Begriff »Rasse« durch den Begriff »Kultur« und argumentieren beispielsweise, die »deutsche Kultur« sei besser als eine andere, oder mit einer anderen nicht vereinbar. Es gibt aber auch heute noch Menschen, die einen biologisch begründeten Rassismus propagieren. Es gibt zudem auch Formen von Rassismus, in welchen einer Gruppe, der man selbst nicht angehört, positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Da dies jedoch ebenfalls Menschen aufgrund von Merkmalen vereinheitlicht, ist diese Form von »positivem Rassismus« ebenfalls zu kritisieren.

In der nationalsozialistischen Ideologie nahm ein scheinbar biologisch begründeter Rassismus eine zentrale Rolle ein. Die NS-Rassenlehre, in der vermeintliche Arier als Übermenschen konstruiert und andere Gruppen, wie Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und vermeintliche »Asoziale« massiv abgewertet wurden, bildete die Grundlage für die Diskriminierung und Ermordung dieser Gruppen. Auch heute finden in Deutschland leider immer wieder rassistisch motivierte Diskriminierungen, Übergriffe und auch Morde statt.

Literatur:

Léon Poliakov: Rassismus - Über Fremdenfeindlichkeit und Rassenwahn. ­Erschienen im Luchterhand-Literaturverlag.